In diesem Tutorial möchte ich Dir zeigen, wie Du den bekannten „Waka Waka“ Sound aus dem Videospiel-Klassiker „Pacman“ nachbilden kannst. Du wirst sehen, dass das Ganze einfacher ist, als Du vielleicht denkst. Denn die Sounds der ersten Videospiele waren zum Glück nicht sehr komplex.
Dies ist der Sound, den wir zusammen erstellen werden:
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Er ist auf dem kostenlosen Sample-Pack „107 Free Retro Game Sounds“ enthalten, den Du hier downloaden kannst.
Klangerzeugung
Zunächst musst Du ein MIDI-Event erzeugen. Dieses darf sich gerne über ein paar Takte erstrecken, die Du dann loopst. Zeichne von Anfang bis Ende die Note C3 ein.
Wie bereits erwähnt ist der Sound relativ simpel. Deshalb benötigen wir auch nur einen Oscillator mit einer Pulswelle (engl. „pulse wave“), die eine Weite von etwa 80% hat.
Auch die Einstellungen der Hüllkurve sind sehr einfach: kein Attack, maximaler Decay, maximaler Sustain und ein Release knapp über dem Minimalwert.
Modulation
Bis jetzt hat der Klang noch keine Ähnlichkeit mit dem Waka Waka Sound. Das wird sich gleich ändern. Denn jetzt geht es darum, dass Du einen LFO einstellst, der später den Pitch und die Pulsweite modulieren soll. Wähle dafür eine Dreiecks-Wellenform aus. In Massive kannst Du sogar eine Rechtecks-Welle dazublenden. Dies bewirkt, dass der Sound einen Videospiel-Charakter bekommt. Denn die Modulation scheint dadurch nicht stufenlos, sondern abgehackt zu sein, was ein typischer Effekt der niedrigen Auflösung alter Soundkarten war.
Stelle als nächstes ein, dass der LFO den Pitch des Oscillators um 24 Semitöne moduliert. Drehe außerdem die Stärke des LFOs (bei manchen Synthesizern auch „depth“ genannt) voll auf und spiele mit der Rate (= „speed“), bis es langsam nach Pacman klingt. Meine Einstellungen in Massive sehen so aus:
So. Derselbe LFO wird nun auch auf die Pulsweite angesetzt. In Massive kannst Du die Stärke der Modulation am Pulsweiten-Regler einstellen, indem Du den Umkreis aufziehst. Falls Du einen anderen Synthesizer benutzt, kannst Du alternativ einen zweiten LFO verwenden. Dieser muss die gleiche Rate wie der erste haben. Bei der Stärke – also dem Depth-Regler – musst Du etwas herumspielen, bis der Klang zu pulsieren beginnt.
Das ist er: Der Sound, den wir alle mit dem Videospiel „Pacman“ assoziieren.
Der letzte Schritt ist jetzt nur noch die Feinjustierung. Benutze ein Bitcrusher-Plugin, mit dem Du die Bittiefe auf 8 Bit herunterrechnest. Ein Low Cut bei etwa 160 Hz sowie ein High Cut bei etwa 10 kHz lassen das Signal dünner klingen. Eben typisch für ein Videospiel der damaligen Zeit.
Fazit
Wie Du siehst, kann man in kürzester Zeit und mit wenigen Schritten einen Retro-Game-Sound emulieren. Das Geheimnis liegt in der Einfachheit des Klanges, der Verwendung von Rechtecks-Wellen sowie der Bit-Reduzierung am Ende.
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