Darum lohnt sich ein Blog noch immer – auch in 2023

lohnt sich ein Blog

Lohnt sich ein Blog noch? Was zunächst daherkommt wie eine rhetorische Frage, hat mich durchaus die letzten Monate immer wieder mal beschäftigt. Angefangen hat alles mit meinem Lieblings-Podcast, in dem der Gastgeber die These aufgestellt hat, dass Blogs mittlerweile ein totes Medium seien. „Moment! Habe ich etwas nicht mitbekommen?“, fragte ich mich. Denn letztes Jahr habe ich die Neuauflage meines Buches (und einer dazugehörigen Videoserie) veröffentlicht, in dem es um Webseiten und Blogs geht. Und während ich so am Philosophieren war, wurde ich auch noch auf die Blogparade von Meike Leopold aufmerksam, die sich um die gleiche Thematik dreht: Ist das Blog ein Medium von gestern? Um es vorwegzunehmen: Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass sich ein Blog noch immer lohnt. Warum das so ist, werde ich nun im folgenden Text erläutern.

Was ist überhaupt ein Blog?

Um diskutieren zu können, ob sich ein Blog noch lohnt, müssen wir weiter vorne anfangen – nämlich mit der Definition des Begriffes „Blog“. Diesen Gedankengang hatte auch schon Dr. Kerstin Hoffmann in ihrem Beitrag zur Blogparade, den ich übrigens auch wärmstens empfehlen kann. Frau Hoffmann ist der Meinung, dass es unterschiedliche Ansätze gibt, um den Begriff „Blog“ zu definieren. Ich persönlich bevorzuge die technische Definition, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich WordPress benutze:

Ein Blog ist eine chronologische Sammlung von Beiträgen, die auf einer Webseite geschrieben werden. Im Vergleich zu Unterseiten einer Webseite ist ein Blog daher nicht statisch, sondern dynamisch.

Laut dieser Definition ist ein Blog also nicht nur das klassische Tagebuch eines Reisebloggers, auch wenn viele genau das mit dem Begriff „Blog“ verbinden. Ein Blog kann auch ein Corporate Blog sein, das ganz bewusst von einem Unternehmen auf einer separaten Domain geführt wird. Wenn es sich um ein großes Unternehmen handelt, das es sich leisten kann, täglich neue Beiträge zu veröffentlichen, wird aus einem Blog schnell eine Art Online-Magazin. Aber die Technik dahinter ist nach wie vor die gleiche – egal wie groß der Umfang der Beiträge ist. Deshalb ist für mich ein Online-Magazin eines großen Unternehmens genauso ein Blog wie das eines Reisebloggers.

Die Bedeutung des Wortes „Blog“ geht übrigens auf „Weblog“ zurück. „Blog“ ist also nur eine Kurzform. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die meisten Menschen nach wie vor hobbymäßig geführte Tagebücher mit dem Begriff „Blog“ assoziieren. Aber wie gesagt: Auch Online-Magazine sind meiner Meinung nach Blogs. Doch es geht noch weiter: Schauen wir uns doch mal so beliebte Plattformen wie YouTube oder Instagram an, dann sehen wir, dass das sogenannte „Vlog“ immer beliebter wird. Hierbei handelt es sich um eine Kurzform für „Videolog“, also auch um ein Blog – nur eben für Videos. Und auch wenn es technisch betrachtet etwas anders funktioniert, weil die einzelnen Beiträge nicht auf der eigenen Webseite erscheinen: Die Idee dahinter ist genau die gleiche wie bei einem Blog.

Ja, selbst ein Podcast weist Ähnlichkeiten zu einem Blog auf. Auch hier erscheinen chronologische Beiträge, welche allerdings im Audio-Format sind.

Instagram & YouTube statt dem eigenen Blog?

Ich würde schon sagen, dass die Entwicklung dahin geht, dass mehr Menschen Instagram und YouTube benutzen, um ihre Vision eines Blogs umzusetzen. Denn das geht zunächst mal wesentlich einfacher. Ein Profil in einem sozialen Netzwerk kann man viel einfacher anlegen als eine eigene Webseite. Ein Video lässt sich schneller drehen, als man einen Blogbeitrag schreiben kann. Es scheint, als würde die moderne Form des Storytellings auf Social Media stattfinden. Und doch gibt es auch Nachteile…

Inhalte, die sich auf sozialen Netzwerken befinden, gehören einem zwar noch. Aber man hat nicht die volle Kontrolle darüber. Ein Netzwerk darf selbst entscheiden, wie es mit Inhalten umgehen möchte und kann diese gegebenenfalls sperren. Natürlich ist das nur ein Worst-Case-Szenario. Aber Fakt ist auch, dass man mit einer eigenen Webseite viel flexibler ist. Man kann Beiträge auf einem Blog freier gestalten, wohingegen ein soziales Netzwerk selbst entscheidet, wenn es etwas am Design ändern möchte. Außerdem lassen sich auf einer Webseite weiterführende Inhalte definitiv besser platzieren. Dies können interne und externe Links sein.

Zudem ist es einfacher, mit einem Blog Seitenbesucher über eine Suchmaschine zu gewinnen. In vielen Fällen suchen die Menschen in Google nach einem Text und nicht nach einem Video. Außerdem klicken sie eher eine Webseite als ein soziales Netzwerk an. Suchmaschinenoptimierung ist bei einem Blogbeitrag einfacher als bei einem Posting für Social Media.

Um ehrlich zu sein, bevorzuge ich persönlich eine Lösung aus Blog und sozialen Netzwerken. Meine Webseite ist ganz klar der zentrale Punkt, um den herum ich meine anderen Inhalte organisiere. So bette ich zum Beispiel gerne meine YouTube-Videos in meine Blogbeiträge ein.


Blogbeitrag schreiben: Die 12-Schritte-Anleitung


So sehen gute Blogs aus

Ich denke, es ist klar geworden, dass ich der Meinung bin, dass sich ein Blog immer noch lohnt. Deshalb möchte ich nun final noch 3 Blogs vorstellen, um zu zeigen, dass die unterschiedlichsten Branchen von einem Blog profitieren können:

  • ciaochef.de: Diese Webseite inklusive Blog wird von Ralf Schmitzer geführt, der hier informative Beiträge über die Selbstständigkeit schreibt. Ralf selbst ist Grafikdesigner und sein Blog ist ein Teil seiner Marketing-Strategie. (Übrigens unterstütze ich die immer beliebter werdende Webseite mit Gastbeiträgen.) Link: https://ciaochef.de/
  • Gluecksdetektiv: Hinter diesem Begriff versteckt sich mit Katharina Tempel eine Diplom-Psychologin, die auf ihrem Blog Tipps zum Thema seelische Gesundheit gibt. Link: https://www.gluecksdetektiv.de/blog/
  • Kantine Freiburg: Auch im Bereich Gastronomie kann man bloggen. Das zeigt die Kantine Freiburg, die auf ihrem Blog kurze Ankündigungen zu Öffnungszeiten und Speisekarte schreibt. Link: https://kantinefreiburg.de/news/

Weitere Beispiele findest Du in meinem Buch „Texte schreiben für WordPress Webseite und Blog“, das unter anderem auf Amazon erhältlich ist.

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Ein weiteres Blog, das ich seit 2020 führe, ist das Work-Life-Balance-Blog. Hier schreibe ich Artikel über Akustik & Gesundheit und gebe außerdem Gastautoren die Möglichkeit, Beiträge zu veröffentlichen, die sich um einen bewussten Lebensstil drehen.


Fazit: Ein Blog lohnt sich nach wie vor

Blogs sind also nicht tot zu kriegen. Einerseits liegt das daran, dass die zugrundeliegende Technik nach wie vor die gleiche ist. Das führt dazu, dass ein Business-Blog genauso ein Blog ist wie das Hobbyblog eines privaten Betreibers. Andererseits wird die Idee des chronologischen Postings auch auf sozialen Netzwerken aufgegriffen.

Eine weitere Sache darfst Du außerdem nie vergessen: Ein Blogbeitrag ist für viele Seitenbesucher die Eintrittstür auf Deine Webseite. Die wenigsten kommen über den Haupteingang, die Startseite. Ein Blogbeitrag dient also dazu, Menschen auf Deine Webseite aufmerksam zu machen.


**Beitragsbild von Nick Morrison auf Unsplash


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6 Gedanken zu „Darum lohnt sich ein Blog noch immer – auch in 2023

  1. Hallo Dominik,
    Du bist ja einer der letzten „Zugereisten“ bei Meike – also beschnupper ich Dich auch als letzten.. 😉
    „lohnen“ – mit diesem Wort verbinde ich einen monetären Erfolg. Der ist für einen kleinen „Hinterhof“-Blogger kaum zu erreichen.
    Aber alles was Du sagtst kann ich so bestätigen – am wichtigsten finde ich die Aussage, dass quasi jeder Inhalt ansprechend präsentiert werden kann, wenn man sich etwas Mühe gibt und seinen Blog dementsprechend anpasst.
    Da muss man dann eben auch mal weg von den Standard-Themes und auch mal etwas Geld in die Hand nehmen.
    Dafür ist dann aber das Design auch einmalig und hat einen hohen Wiedererkennungswert.
    Schwieriger sind die gesetzlichen Fallstricke die auf uns Blogger lauern. Copyright-Verletzungen, fehlende Hinweise auf Werbeanzeigen, Impressumsfehler, unvollständige, bzw. unzureichende Cookie-Info, Shop-Buttons falsch beschriftet, fehlende AGBs – es gibt einiges was es zu beachten gibt.
    Wer aber bereit ist sich damit zu befassen, der ist selber Herr über seine Inhalte und gibt die Regeln für Besucher vor – und nicht die Social Media Plattformen diktieren mir die Regeln.
    CU
    Peter

    1. Hallo Peter,
      vielen Dank für Dein Feedback!
      Mit Deiner Assoziation zum Wort „lohnen“ hast Du vollkommen Recht. Das sind so die Momente, in denen mein Marketing-Background durchschimmert. 😉
      Und mit den gesetzlichen Fallstricken stimme ich Dir auch zu. Insgesamt ist das Thema Blogging doch ein sehr tiefes. Das habe ich gestern auch beim Schreiben dieses Beitrags gemerkt. Denn ich hätte bestimmt doppelt oder dreimal so viel schreiben können. 🙂

      Viele liebe Grüße
      Dominik

  2. Hallo Dominik, vielen Dank nochmal ,dass du mitgemacht hast und viel ERfolg mit deinem Buch! Welchen Titel hat es denn? Demnächst kommt dann übrigens eine große visualisierte Auswertung von #liveloveblog viele Grüße, Meike

    1. Hallo Meike, vielen Dank für die Information! Freue mich auf die Auswertung.
      Der neue Titel des Buchs ist „Texte schreiben für WordPress Webseite und Blog“. Der alte Titel war etwas länger, weshalb ich ihn immer abkürzen musste.
      Viele liebe Grüße, Dominik

  3. Hallo Dominik,

    ich habe dieses Jahr nach langer Pause ebenfalls den Start eines neuen Blogs gewagt und mich dem Thema in einem Artikel gewidmet.

    Ein Blog macht zwar wesentlich mehr Arbeit und ist schwieriger aufzusetzen als bspw. ein Social Media Profil, aber aus meiner Sicht überwiegen hier dennoch die Vorteile, dass man Inhalte „für die Ewigkeit“ veröffentlicht und diese nicht so schnell untergehen. Dazu kommt, dass man auf dem eigenen Blog natürlich auch Herr über seine Inhalte ist und alle gestalterischen Freiheiten genießt.

    Beste Grüße
    Daniel

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