Vor Kurzem habe ich das Taschenbuch und E-Book „Wer Schlagfertigkeit will, muss Konter liefern“ formatieren dürfen. Da mir das Thema so spannend erscheint, habe ich den Autor Safin Bent gefragt, ob ich sein Buch in Form eines Interviews auf meinem Blog vorstellen darf. Er war von der Idee begeistert.
Hier findest Du nun das Interview, das ich mit ihm geführt habe.
Hi Safin, herzlichen Glückwunsch zur Veröffentlichung Deines ersten Buches mit dem Titel „Wer Schlagfertigkeit will, muss Konter liefern“! Magst Du uns, den Blog-Lesern und mir, mal kurz beschreiben, worum es in Deinem Buch geht?
Wer kennt es nicht aus seiner Schul-und Ausbildungszeit? Gerade wenn man es nicht erwartet, wird man von einem verbalen Querschuss in Form einer schnippischen Bemerkung, eines dummen Spruches oder sogar einer Beleidigung getroffen. Vielen Kindern und Jugendlichen fällt es in diesen Situationen oft schwer, eine passende Replik zu finden. Genau an dieser Stelle holt Dich dieses unkonventionelle Buch, das sich gleichermaßen an jung gebliebene Anfänger sowie Kommunikationsprofis richtet, ab. Es gibt Dir über 200 praktische und vor allem leicht anwendbare Antwort-Varianten (sogenannte Konter-Toolboxes) an die Hand und stattet Dich mit den wichtigsten Schlagfertigkeit-Tools aus, die Du in Deinem kommunikativen Spektrum parat haben solltest.
Somit steht Deinem kommunikativen Triumph in puncto Schlagfertigkeit nichts mehr im Wege. Du bekommst eine große Bandbreite an kommunikativen Lösungen, die böse Zungen verbal entgleisen lassen werden. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Was Du hieraus am Ende des Tages für Dich mitnimmst, obliegt natürlich ganz allein Dir.
Spätestens, wenn Du das erste Mal mit der hier vorgestellten Antwort-Rhetorik Dein erstes Wortgefecht gewinnst, spätestens dann wirst Du feststellen, dass es genau die richtige Entscheidung gewesen ist, sich mit diesem Thema einmal intensiver zu beschäftigen.
Das Buch gibt es ja als Workbook und als Playbook. Was bedeuten diese Begriffe und was verbirgt sich hinter diesem Konzept?
Der Begriff „Playbook“ findet seinen Ursprung im amerikanischen Profisport. Heutzutage arbeiten die meisten Trainer der NBA (Profiliga Basketball) und NFL (Profiliga American Football) mit sogenannten Playbooks. Das bedeutet das für Dich: Wenn Du Deine sprachliche Produktivität verbessern möchtest, wenn Du Deine Lessons Learned, die Du Dir im Workbook erarbeitet und gelernt hast, kultivieren möchtest und Deine Antwort-Rhetorik vom Zufall befreien willst, dann arbeitest Du idealerweise mit diesem begleitenden Playbook. Hierin lernst Du Schritt für Schritt, die Dir angeeigneten Konter-Tools (Methoden, Techniken, Konter) praktisch anzuwenden.
Kurz gesagt: Ein Playbook ist wie eine Spielwiese für schlagfertige Erfolge in heiklen Gesprächssituationen.
Aus welcher Motivation heraus ist das Buch entstanden?
Ich betreibe generell seit einigen Jahren viel Journaling, die moderne Form des Tagebuchschreibens. So war es auch bei diesem Thema. Als ich dann zufällig vor zwei Jahren auf den YouTuber Leon Chaudhari gestoßen bin, der mir aufzeigte, wie einfach es heutzutage ist, ein Buch ohne Verlag zu veröffentlichen, war die Idee geboren. Die Umsetzung erfolgte sogleich; auch wenn es ein weiter, steiniger Weg war.
Jetzt handelt es sich bei dem Buch ja um eine sogenannte „Youth Edition“. Wird es noch eine andere Edition geben?
Ganz genau Dominik, die „Youth Edition“ richtet sich an Kinder und Jugendliche ab 14 Jahren. Das heißt allerdings keineswegs, dass Erwachsene nicht genauso von diesem Buch profitieren können. Es ist angedacht, dass noch in diesem Jahr auch eine „Adult Edition“ veröffentlicht wird, die neben einer noch umfangreicheren Antwort-Datenbank auch verstärkt die Antwort-Rhetorik im Business-Bereich in den Fokus der Betrachtung rückt. Die Fertigstellung läuft bereits auf Hochtouren…
Cool! Da bin ich super gespannt drauf! Was sind Deine persönlichen 3 Lieblings-Antworten aus dem Buch, um unangemessene Kommentare zu kontern?
Es gibt fraglos eine ganze Reihe an raffinierten Antworten in diesem Workbook, die ihre Wirkung definitiv nicht verfehlen werden. Bestimmte Lieblings-Antworten habe ich jedoch keine. Es kommt immer maßgeblich auf den situativen Kontext an, in dem ich mich gerade bewege. Grundsätzlich kontere ich bevorzugt mit kurzen Instant-Kontern, Konterfragen oder mit dem (Re-)Framing, also der Umdeutung eines Angriffs.
Diese 3 schlagfertigen Tools entsprechen einfach meinem Naturell und sind äußerst effektiv, wenn es darum geht, nach verbalen Angriffen sein Gesicht zu wahren und den anderen unter Zugzwang zu bringen, was wiederum zeitliche Vorteile mit sich bringt.
Verstehe. Ich muss jetzt aber doch nochmal nachhaken. Warum nennst mir nicht einfach Deine 3 favorisierten Konter?
Lass es mich mal mit den Antworten aus dem Buch formulieren:
- „Wirken lassen!“ (Instant-Konter)
- „Müssen wir nicht alle mit Enttäuschungen leben?“ (Kontern mit Konter-Fragen)
- „Da kannst Du mal sehen, wie große Dein Einfluss mittlerweile auf mich ist!“ (Kontern mit der Back-To-Back-Vergeltung – Wie Du mir, so ich Dir)
Danke. Ich glaube, jetzt haben wir beide bekommen, was wir wollten. Haha! Eine letzte Frage brennt mir auf den Lippen: Wahrscheinlich hast Du auch das Video von Toni Kroos nach dem Champions League Finale gesehen, das viral gegangen ist. In diesem bricht er das Interview mit dem ZDF-Reporter ab. War die Reaktion Deiner Meinung nach angemessen? Wie hast Du seinen Konter empfunden?
Zunächst einmal möchte ich betonen, dass der Reporter Nils Karben (ZDF) auf fachlicher Basis für mich keinen Fehler gemacht hat. Es handelte sich um eine „handelsübliche“ Frage zum Spielverlauf. Bei einem normalen Bundesligaspiel wäre dieses Interview in eine ganz andere Richtung gelaufen, ohne dass es im Nachgang zu einem Eklat gekommen wäre. Warum ist dieses Interview dennoch schiefgegangen?
Das Problem in dieser Situation war, dass Herr Karben schlicht dem Anlass und dem Rahmen eines Champions-League-Finales nicht gerecht geworden ist. Er hat es in diesem Interview nicht verstanden, einen Ton zu treffen, den dieses Spiel und sein herausragender Protagonist Toni Kroos verdient gehabt hätten. Hinzu kommt, dass Herr Karben unbewusst (ich unterstelle hier keine Absicht) bei Toni Kroos einen Trigger-Reiz ausgelöst hat. Toni Kroos reagierte von Anfang an mit Unverständnis (siehe auch nonverbale Reaktionen) auf die Fragen des Reporters und empfand sie vermutlich als brüskierend und wenig wertschätzend. Schon zu seiner Zeit beim FC Bayern München (2010 – 2014) spürte er bei seinem Transfer zu Real Madrid zu wenig mediale Wertschätzung und Respekt für seine Spielweise (Stichwort: Querpass-Toni).
Ich denke, Herr Karben ist zu schnell ins Spielerisch-Analytische gegangen, anstatt Toni Kroos nach diesem grandiosen Sieg die Bühne für seine Emotionen zu lassen. Er hat in diesem Moment wenig empathisches Fingerspitzengefühl bewiesen und vergessen, dass es Momente gibt, in denen diese standardisierte Vorgehensweise nicht passt. Das wirkte für die meisten Zuschauer an den TV-Geräten – mich eingeschlossen – irritierend und befremdlich.
Was die Reaktion von Toni Kroos anbetrifft, so lässt sich konstatieren, dass sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Wirkungstreffer beim Reporter hinterließ. Toni bricht das Interview ab. Er sieht die nachfolgende Reporterin Laura Wontorra und läuft mit ihr zusammen noch einmal an Herrn Karben vorbei, garniert mit den Worten „Ganz schlimm“. Das sitzt und ist maximal medienwirksam. Straight talking!
Ich persönlich empfand die Reaktion von Toni Kroos aus emotionaler Sicht absolut nachvollziehbar, wenngleich sie sich auf kommunikations-theoretischer Ebene nicht als lehrbuchmäßig bewerten ist (Verletzung von Kommunikationsmaximen).
Danke für dieses Interview! Ich wünsche Dir viel Erfolg mit dem Buch – sowohl in der Youth-Edition als auch in der Adult-Edition!
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Dir, dass dieses kurze Interview ein Teil Deines erfolgreichen Blogs sein durfte. Alle Gute und viel Erfolg weiterhin, Dominik.
Falls Du noch mehr zum Buch erfahren möchtest, dann empfehle ich Dir noch die Buchvorstellung von Leon Chaudhari:
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